Schreiben: Fragen und Antworten

Diese Fragen sind mir (zum Teil schon häufiger) gestellt worden, ich habe sie jetzt mal aus der ehemaligen FAQ-Sektion hierher verschoben.

F: Was fällt Dir beim Schreiben am schwersten?
A: Das ist wahrscheinlich eine seltsame Antwort, aber: Namen für die Protagonisten zu finden. Wie ich dieses Problem löse, ist hier beschrieben.

F: Was fällt Dir beim Schreiben am zweitschwersten?
A: Mich kontinuierlich immer wieder hin zu setzen und weiter zu machen. Es gibt zu viele Ablenkungen, die weniger anstrengend sind :)

F: Warum schreibst Du?
A: Weil ich nicht anders kann.

F: Warum schreibst Du nicht mal [Genre beliebig einsetzen]?
A: Weil ich es nicht kann, wahrscheinlich. Ich habe oft Ideen, die ich dann skizziere und die sich vielleicht irgendwann zu einem Buch entwickeln (die meisten allerdings nicht). Und selbst dann ist das Endergebnis oft ganz anders als die ursprüngliche Idee. Nur: Die Ideen suche ich mir nicht aus und [Genre beliebig einsetzen] war bisher einfach noch nicht dabei.

F: Warum schreibst Du keine Gedichte?
A: Ich habe früher viele Gedichte geschrieben, irgend wann aber damit aufgehört. Über die Gründe kann ich selbst nur spekulieren. Vielleicht nur so viel: Gedichte sind im Moment nicht meine Baustelle, ich lese auch fast keine.

F: Schreibst Du auch Stücke/Drehbücher?
A: Bis jetzt noch nicht. Ich lese auch nicht gerne Stücke, Theater war nie wirklich mein Medium. Film dagegen sehr, ich habe bei meinen Geschichten oft Bilder und Szenen im Kopf, die ich dann beschreibe. Trotzdem bin ich noch nicht auf die Idee gekommen, ein Drehbuch zu schreiben, wahrscheinlich ist mir das zu dialoglastig.

F: Warum sind Deine Figuren so [Adjektiv beliebig einsetzen]?
A: Die Antwort steckt schon in der Frage: Die Figuren sind so. Natürlich denke ich mir vorher in etwa aus, wie die Figur sein soll, vergleiche sie mit Leuten, die ich mal gesehen oder erlebt habe, aber beim Schreiben entwickeln sich die Figuren oft ganz anders, als sie geplant waren. Dass sie trotzdem von/aus mir kommen, ist unstrittig, aber dass eine Figur genau so oder eben nicht ist, ist meistens einfach ein Entwicklungsprozess der mich selbst immer wieder überrascht. (Gerade das macht die Sache auch für mich so spannend.)

F: Warum passieren in Deinen Büchern immer so [negatives Adjektiv beliebig einsetzen] Sachen?
A: Gute Frage, schwere Antwort. Kurze Fassung: Ich weiß es nicht. Lange Fassung: Die Handlungen entwickeln sich so wie die Figuren, was dabei passiert, habe ich nur teilweise im Griff. Ich nehme an, dass ich Sachen schreibe, wie ich sie gerne lese oder lesen würde. Dazu gehört für mich auch, dass Grenzen heraus-gefordert werden. Dass dabei keine Kindergeschichten herauskommen, dürfte klar sein.

F: Bist Du so [negatives Adjektiv beliebig einsetzen] wie die Protagonisten Deiner Bücher?
A: Das will ich doch nicht hoffen :) Aber im Ernst: Es gibt ein Interview mit Quentin Tarantino (falls ich es noch einmal finde, reiche ich den Link nach), in dem ihm eine ähnliche Frage gestellt wird. Seine Antwort darauf war (sinngemäß): "Ich bin ein völlig normaler Typ. Aber vor Leuten, die Filme machen wie 'Sinn und Sinnlichkeit', sollte man sich in Acht nehmen, die schlitzen einen schneller auf, als man gucken kann." Wie gesagt: nur aus der Erinnerung und sehr sinngemäß, aber etwas Wahres ist dran, vielleicht ist man gerade deswegen so ausgeglichen, weil man eine Ausdrucksform (Buch / Film) als Ventil nutzen kann.

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Dieses Zitat ist offenbar nicht von Kafka