Achtung: Diskriminierung!
Einige Artikel, die in letzter Zeit die Runde in der (nicht nur digitalen) Welt machen, lassen den Leser zum Teil erstaunt zurück. Kaum zu glauben, was dort berichtet wird, vieles mutet an wie eine Satire, leider ist das, was man zum Thema Diskriminierung und Political Correctness liest, genau das nicht. Hier gibt es einen ausführlichen Artikel über die "Hexenjagd am Campus", es ist von Trigger-Warnungen die Rede und von "Cultural Appropriation". Verwundert erfährt man dort, dass Studenten diszipliniert wurden, "weil sie Mini-Sombreros zu einer Tequila-Party getragen hatten". Ernsthaft? Mich würde interessieren, wie hoch der Anteil der im Karneval getragenen Kostüme ist, den man bei konsequenter Anwendung dieses Unsinns schlichtweg verbieten müsste.
Und es geht weiter. Wer bei der Meldung "Händeklatschen ist verpönt, damit der Einarmige nicht diskriminiert wird" weder den Kopf schüttelt, noch in Lachen ausbricht, weil einem angesichts dieser falsch verstandenen Korrektheit und Vermeidung vermeintlicher Diskriminierung nichts mehr einfällt, für den gibt es einige weiterführende Ideen: Wie wäre es, wenn niemand mehr zu Fuß ginge? Es könnten sich Gehbehinderte diskriminiert fühlen! Warum nicht den Satz "Hör mal" verbieten oder "Guck mal", schließlich gibt es Taube und Blinde! Am besten bleiben wir alle direkt zu Hause, auf die Gefahr hin, dass sich dann einige Obdachlose diskriminiert fühlen.
Um eins klarzustellen: Diskriminierung findet statt, täglich und überall, und jedes Mal ist einmal zuviel. Wenn man sich einmal dem Risiko aussetzt, sich morgens in der Straßenbahn nicht die Ohren mit Musik zu verstopfen, sondern stattdessen eine Strichliste darüber führt, wie oft man die Begriffe "schwul", "behindert" und "Spasti" hören wird, bekommt vielleicht einen Eindruck davon, wie weit verbreitet Diskriminierung tatsächlich ist. Denn die genannten Begriffe sind per se erst einmal keine Beleidigungen, aber ihre Verwendung als solche macht sie zu etwas viel üblerem, nämlich zur Diskriminierung!
Wenn man sich dann einmal die Mühe macht (ich habe es ausprobiert), diejenigen, die diese Begriffe als Beleidigung benutzen, danach zu fragen, was denn alltägliche Ärgernisse mit sexueller Präferenz sowie geistiger oder körperlicher Behinderung zu tun haben, erntet schnell Unverständnis. Hakt man dann noch nach und erkundigt sich danach, ob derjenige denn z.B. überhaupt weiß, was ein Spastiker ist, herrscht Schweigen im Walde.
Genau gegen diese Dinge gilt es vorzugehen, das wird allerdings doppelt schwer, wenn Medien mitziehen und einem Umstände als Diskriminierung verkaufen, die eben das nicht sind. So geschehen bei einer Folge des "Jenke Experiments" (s. hier), bei dem der sich "Fernsehreporter" nennende Jenke von Wilmsdorff als Objekt von Experimenten hergibt, in diesem Fall "Anorexie". Das ist leidlich interessant und wenig überraschend, übel wird es erst in einem Mini-Beitrag am Schluss der Folge, als sich von Wilmsdorff in einen "fat suit" stecken und schminken lässt, um als Schwergewicht auszuprobieren, was ihm im Alltag so passiert.
Die Ergebnisse bis hin zur Beleidigung waren zu erwarten, nicht aber von Wilmsdorffs Idiotie, als er in ein Bekleidungsgeschäft geht und von der Verkäuferin auf die Frage nach passender Kleidung für ihn darauf hingewiesen wird, sie würden leider nichts in seiner Größe führen. Vernünftige Aussage, freundlich, bedauernd, beinahe entschuldigend. Soweit, so gut. Aus dem Off kommt dann allerdings der Kommentar "Ich fühle mich diskriminiert".
Wie bitte? In ein Bekleidungsgeschäft zu gehen, das ganz offensichtlich nur normalgroße Kleidung führt, und zu erwarten, dass man dort eine Hose für einen 250kg-Mann erstehen kann, hat nichts mit Diskriminierung zu tun, sondern lediglich mit Dummheit! Wenn ich in ein Geschäft für Babysachen gehe und bekomme dort keinen Zweireiher für Erwachsene, wenn ich als Vegetarier zum Metzger gehe und frage erfolglos nach einem Tofu-Schnitzel, werde ich dann diskriminiert? Nein!
Zur Erinnerung: Die Verkäuferin hat nicht gesagt: "Hau ab, fette Schweine wie du werden hier nicht bedient!", sondern ihn freundlich auf seine falsche Annahme hingewiesen, dass sie ihm etwas verkaufen könnte, was ihm passt. Das Etikett, das Stimmungsmacher von Wilmsdorff unter dem Deckmantel einer Reportage dieser Situation allerdings aufdrückt, schlägt in die gleiche dämliche Kerbe wie verpöntes Händeklatschen zum vermeintlichen Schutz eines Einarmigen.
Noch einmal: Geht gegen Diskriminierung vor, tut etwas dagegen, stellt Leute zur Rede, konfrontiert sie mit ihrer Dummheit! Aber: Stellt euch auch gegen den aktuellen Rundumschlag, der in vorauseilendem Gehorsam alles geißelt und sofort mit der Diskriminierungs-Peitsche ausholt, wo es um etwas ganz anderes geht!
Werte bilden nicht nur Worte, sondern auch umgekehrt, das sollte man sich nicht nur als Schriftsteller immer wieder vorhalten.
Und es geht weiter. Wer bei der Meldung "Händeklatschen ist verpönt, damit der Einarmige nicht diskriminiert wird" weder den Kopf schüttelt, noch in Lachen ausbricht, weil einem angesichts dieser falsch verstandenen Korrektheit und Vermeidung vermeintlicher Diskriminierung nichts mehr einfällt, für den gibt es einige weiterführende Ideen: Wie wäre es, wenn niemand mehr zu Fuß ginge? Es könnten sich Gehbehinderte diskriminiert fühlen! Warum nicht den Satz "Hör mal" verbieten oder "Guck mal", schließlich gibt es Taube und Blinde! Am besten bleiben wir alle direkt zu Hause, auf die Gefahr hin, dass sich dann einige Obdachlose diskriminiert fühlen.
Um eins klarzustellen: Diskriminierung findet statt, täglich und überall, und jedes Mal ist einmal zuviel. Wenn man sich einmal dem Risiko aussetzt, sich morgens in der Straßenbahn nicht die Ohren mit Musik zu verstopfen, sondern stattdessen eine Strichliste darüber führt, wie oft man die Begriffe "schwul", "behindert" und "Spasti" hören wird, bekommt vielleicht einen Eindruck davon, wie weit verbreitet Diskriminierung tatsächlich ist. Denn die genannten Begriffe sind per se erst einmal keine Beleidigungen, aber ihre Verwendung als solche macht sie zu etwas viel üblerem, nämlich zur Diskriminierung!
Wenn man sich dann einmal die Mühe macht (ich habe es ausprobiert), diejenigen, die diese Begriffe als Beleidigung benutzen, danach zu fragen, was denn alltägliche Ärgernisse mit sexueller Präferenz sowie geistiger oder körperlicher Behinderung zu tun haben, erntet schnell Unverständnis. Hakt man dann noch nach und erkundigt sich danach, ob derjenige denn z.B. überhaupt weiß, was ein Spastiker ist, herrscht Schweigen im Walde.
Genau gegen diese Dinge gilt es vorzugehen, das wird allerdings doppelt schwer, wenn Medien mitziehen und einem Umstände als Diskriminierung verkaufen, die eben das nicht sind. So geschehen bei einer Folge des "Jenke Experiments" (s. hier), bei dem der sich "Fernsehreporter" nennende Jenke von Wilmsdorff als Objekt von Experimenten hergibt, in diesem Fall "Anorexie". Das ist leidlich interessant und wenig überraschend, übel wird es erst in einem Mini-Beitrag am Schluss der Folge, als sich von Wilmsdorff in einen "fat suit" stecken und schminken lässt, um als Schwergewicht auszuprobieren, was ihm im Alltag so passiert.
Die Ergebnisse bis hin zur Beleidigung waren zu erwarten, nicht aber von Wilmsdorffs Idiotie, als er in ein Bekleidungsgeschäft geht und von der Verkäuferin auf die Frage nach passender Kleidung für ihn darauf hingewiesen wird, sie würden leider nichts in seiner Größe führen. Vernünftige Aussage, freundlich, bedauernd, beinahe entschuldigend. Soweit, so gut. Aus dem Off kommt dann allerdings der Kommentar "Ich fühle mich diskriminiert".
Wie bitte? In ein Bekleidungsgeschäft zu gehen, das ganz offensichtlich nur normalgroße Kleidung führt, und zu erwarten, dass man dort eine Hose für einen 250kg-Mann erstehen kann, hat nichts mit Diskriminierung zu tun, sondern lediglich mit Dummheit! Wenn ich in ein Geschäft für Babysachen gehe und bekomme dort keinen Zweireiher für Erwachsene, wenn ich als Vegetarier zum Metzger gehe und frage erfolglos nach einem Tofu-Schnitzel, werde ich dann diskriminiert? Nein!
Zur Erinnerung: Die Verkäuferin hat nicht gesagt: "Hau ab, fette Schweine wie du werden hier nicht bedient!", sondern ihn freundlich auf seine falsche Annahme hingewiesen, dass sie ihm etwas verkaufen könnte, was ihm passt. Das Etikett, das Stimmungsmacher von Wilmsdorff unter dem Deckmantel einer Reportage dieser Situation allerdings aufdrückt, schlägt in die gleiche dämliche Kerbe wie verpöntes Händeklatschen zum vermeintlichen Schutz eines Einarmigen.
Noch einmal: Geht gegen Diskriminierung vor, tut etwas dagegen, stellt Leute zur Rede, konfrontiert sie mit ihrer Dummheit! Aber: Stellt euch auch gegen den aktuellen Rundumschlag, der in vorauseilendem Gehorsam alles geißelt und sofort mit der Diskriminierungs-Peitsche ausholt, wo es um etwas ganz anderes geht!
Werte bilden nicht nur Worte, sondern auch umgekehrt, das sollte man sich nicht nur als Schriftsteller immer wieder vorhalten.