Ablenkungsfreies Schreiben mit WriteMonkey

Über mein Schreibwerkzeug habe ich mich hier ja schon ausgelassen, da mein bisheriger Favorit "Q10" aber nicht mehr weiterentwickelt wird, habe ich - obwohl der Funktionsumfang von Q10 eigentlich ausreichend ist - mir einmal etwas Neues angesehen: WriteMonkey. Damit habe ich jetzt meine ersten Erfahrungen gesammelt, die ich hiermit zur allgemeinen Erbauung teilen möchte.

WriteMonkey ist ein Texteditor zum sogenannten "ablenkungsfreien Schreiben". Dabei verdeckt der Editor alles, was sich sonst noch so an Fenstern geöffnet ist, im Normalfall sieht man also nur einen schwarzen Bildschirm mit dem, was man gerade tippt. Es gibt keine Toolbars, die zum Formatieren des Textes noch während des Schreibens verleiten (und damit den Schreibfluss stören), noch andere Gimmicks, die man beim Verfassen von Texten einfach nicht braucht.
Trotzdem wartet WriteMonkey mit einer Vielzahl von Funktionen auf, die Q10 in dieser Form gar nicht oder nur in eingeschränkter Form bietet. Relativ unnötig (und beiden Editoren auch nicht ausgereift) ist die Rechtschreibkorrektur, diese nehme ich später aber sowieso in Word vor.

Weitere Dinge im Überblick:
  • Eine Statuszeile bieten beide Editoren, bei WriteMonkey lässt sich diese aber beim Schreiben ausblenden, so dass man nicht ständig auf die Uhrzeit und die Anzahl der Wörter starrt - hört man auf zu Tippen, wird die Leiste nach einer definierten Anzahl von Sekunden wieder eingeblendet. Auch die Elemente der Statuszeile lassen sich bei WriteMonkey vielfältig einstellen (bei Q10 nicht).
  • WriteMonkey bietet Unterstützung für Markdown, rudimentäre Formatierungen kann man also doch schon während des Schreibens vornehmen (allerdings ablenkungsfrei, da man nicht mit Toolbars hantieren und irgendwo klicken muss).
  • Das Layout ist bei WriteMonkey deutlich vielfältiger einstellbar: Farben, Zeilenabstände, Schrift, Absätze, Fenstertransparenz, etc. etc., alles da.
  • WriteMonkey bietet Druck- und Export-Funktionen.
  • Sehr gut gefällt mir die automatische Backup-Funktion von WriteMonkey: Hier kann man einstellen, wie viele Backup-Dateien (maximal) angelegt werden sollen, das geht auch noch getrennt nach Sicherungen von manuellem und automatischem Speichern.
  • Für Statistik-Fans bietet WriteMonkey neben der obligatorischen Anzahl der Wörter auch noch eine Vielzahl von Kennzahlen wie z.B. die lexikalische Dichte, Anteil schwieriger Wörter, die Lesezeit, die Anzahl der verschiedenen Wörter (inkl. einer Liste aller Wörter mit der jeweiligen Anzahl), die durchschnittliche Zahl der Wörter pro Satz und vieles mehr. Der Sinn der meisten Zahlen ist mir jetzt nicht wirklich ersichtlich, aber wer Spaß an sowas hat, findet hier reichlich Information.

Beide Programme sind kostenlos erhältlich, WriteMonkey wird in Zukunft das Mittel meiner Wahl sein, die vielfältigen Layout-Möglichkeiten, das Backup-System sowie die automatisch ausblendende Statuszeile haben überzeugt. Das Programm ist etwas größer als Q10 (1,8MB ggü. 360k), aber selbst wer den Editor portabel auf einem Stick verwenden will (was mit beiden Programmen funktioniert), wird hier nicht an Speichergrenzen stoßen.


EDIT: Seit September 2017 gibt es die Version 3 von WriteMonkey, dieser fehlten allerdings noch einige wichtige Funktionen, daher bin ich bis heute bei der gut funktionierenden Version 2 geblieben.

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Dieses Zitat ist offenbar nicht von Kafka