Buch-Gestaltung: Schrift und Schriftbild
Design von Tom Gabor |
Die Schriftart
Im Allgemeinen werden bei Buchtexten Serifen-Schriften verwendet, da diese als allgemein lesbarer gelten, dieser lesenswerte Artikel ist da anderer Meinung und zitiert ein Experiment, in dem kein Unterschied in der objektiven Lesbarkeit zwischen einer Schrift mit und einer ohne Serifen gemessen wurde. Tatsache ist allerdings, dass fast alle Bücher - und sei es nur aus Tradition - mit Serifen-Schriften gedruckt werden.
Eine Hilfe bei der Auswahl der Schrift mag folgende Grafik liefern, die bei Büchern ebenfalls nur Serifen-Schriften vorschlägt (diese allerdings nach unterschiedlichen Kriterien differenziert), die einzige serifenlose Schrift, die man hier für Bücher findet, bekommt man, wenn man die Frage "möchtest du eine Schrift ohne Serifen?" mit "Ja" beantwortet. Hier gibt es die Grafik auch in lesbarer Größe.
Grafik von Julian Hansen |
Gemeint ist hier die Anordnung des Textes auf der Buchseite - vergleicht man den Text, den eine Textverarbeitung üblicherweise auswirft, mit einem "professionellen" Buch, fallen sofort einige Dinge auf (die natürlich für eBooks nur bedingt gelten):
- Fließtext wird im Blocksatz gesetzt, d.h. alle Zeilen (bis auf die letzte eines Absatzes) haben dieselbe Breite.
- Absätze beginnen mit einem kleinen Einzug, um die Orientierung im Text zu vereinfachen, ohne den Lesefluss zu unterbrechen. Ausnahme: Der erste Absatz eines Kapitels oder ein neuer Absatz nach einer Leerzeile.
- Die Menge des Textes pro Seite ist nicht zu groß, die Schrift nicht zu klein und der Zeilenabstand nicht zu eng, als Anhaltspunkt mag die Normseite herhalten.
- Kapitel beginnen üblicherweise auf der rechten Seite ("recto") des Buches. Dies wird oft vernachlässigt, wenn das Buch sehr viele und/oder sehr kurze Kapitel hat.
- Seiten werden oft als "gegenüberliegende Seiten" (die Bezeichnung mag je nach verwendeter Textverarbeitung variieren) angelegt, d.h. der "innere" Abstand des Textes zum Seitenrand ist meist etwas größer, da hier die Bindung des Buches liegt.
Weitere Hinweise finden sich in meinen Artikeln zur Titelei und Mikrotypografie.