Preisgestaltung für eBooks
Was soll ein eBook kosten? Der reguläre Weg, sprich die Preisgestaltung der klassischen Verlage steht fest, wie die Zeit zu berichten weiß. Die eBooks sind dabei 10-20% günstiger als die gedruckten Ausgaben, weniger geht angeblich nicht, argumentiert wird mit Mehrwertsteuer, Tantiemen für die Autoren, etc. An der Diskussion, ob die Buchpreisbindung für eBooks sinnvoll ist oder sich der deutsche Markt selbst hemmt, da man dieselben Bücher bei ausländischen Anbietern günstiger herunterladen kann, beteilige ich mich an dieser Stelle einmal nicht. Hier gibt es das Protokoll eines "round table", bei der sich Verleger und Agenten (natürlich) für hohe Preise aussprechen, die meiner Meinung nach selbst für eBook-Ausgaben etablierter Verlage nicht haltbar sind, aber dazu vielleicht später mehr.
Für einen Selbstverleger ist die 10-20%-Regel kaum einzuhalten. Wie bereits an anderer Stelle geschrieben, sind die günstigsten Print-Ausgaben, die man selbst an den Markt bringen kann, schon extrem teuer. Verglichen mit Taschenbüchern, die sonst auf den Markt kommen, hat man da schon einen schlechten Stand, wer kauft schon das Buch eines unbekannten Autoren, wenn es 18€ kostet? Und wer kauft denselben Text als eBook für 15€? Wahrscheinlich niemand. Vor allem, da man eBooks noch nicht einmal weiterverkaufen kann, wenn sie per DRM an das Gerät/Konto des Käufers gebunden sind. Genau das ist aber der Preis, wenn man z.B. über BoD geht, der einem gleichzeitig das dazugehörige eBook anbietet. Realitätstauglichkeit: Null.
Bleibt also, den Preis für ein eBook selbst festzulegen, ohne sich dabei an einer Print-Ausgabe zu orientieren (sofern diese überhaupt existieren sollte). Da stellt sich dann die Frage, mit wie viel Prozent man am Verkaufspreis beteiligt sein möchte. Um z.B. über das "Kindle Direct Publishing" von amazon 70% zu erhalten, muss das Buch laut dieser Liste mindestens 2,60€ kosten. Ist es billiger, erhält man nur 35%. Ähnliches gilt für Xinxii (nur eBooks), dort erhält man 70% ab einem Preis von 1,99€, darunter nur 40%.
Jetzt stellt sich natürlich die Frage: Was ist ein Buch "wert"? Oder genauer: Was ist ein Buch dem Leser wert? Kauft jemand das Buch eines Unbekannten, das ihm aber vielleicht empfohlen wurde, wenn es 2,99€ oder 3,99€ kostet? Ein Preis für einen kompletten Roman, den ich vielleicht ok finde.
Aber anders herum: Vielleicht macht es auch eher die Masse. Kaufen 1000 Leute das Buch für 99ct, hat der Autor immer noch mehr davon als wenn nur 100 Leute das Buch für 2,99€ kaufen, selbst wenn man mit einkalkuliert, dass vom Vertrieb weniger Prozente ausgeschüttet werden.
Und: Gibt es ein psychologisches Moment bei einem Tiefpreisangebot? Könnte die potentielle Leserschaft nicht denken, dass ein Autor, der sein Buch für nur 99ct anbietet, selbst kaum von der Qualität und Wertigkeit seines Produkts überzeugt sein kann, wenn er das Buch so "verramscht"? Gerade auch deswegen, weil sich für diesen Preis viel Müll auf dem Markt tummelt, automatisch übersetzter Kram, kopierte Texte aus dem Projekt Gutenberg, etc., da könnte man schnell in einer Ecke landen, in die man sich nicht gestellt sehen möchte.
Wenn ich mir dann ansehe, dass bei buecher.de aktuell ein Werk von Stephen King für 1,99€ als eBook verkauft wird, ist die Verwirrung komplett.
Für einen Selbstverleger ist die 10-20%-Regel kaum einzuhalten. Wie bereits an anderer Stelle geschrieben, sind die günstigsten Print-Ausgaben, die man selbst an den Markt bringen kann, schon extrem teuer. Verglichen mit Taschenbüchern, die sonst auf den Markt kommen, hat man da schon einen schlechten Stand, wer kauft schon das Buch eines unbekannten Autoren, wenn es 18€ kostet? Und wer kauft denselben Text als eBook für 15€? Wahrscheinlich niemand. Vor allem, da man eBooks noch nicht einmal weiterverkaufen kann, wenn sie per DRM an das Gerät/Konto des Käufers gebunden sind. Genau das ist aber der Preis, wenn man z.B. über BoD geht, der einem gleichzeitig das dazugehörige eBook anbietet. Realitätstauglichkeit: Null.
Bleibt also, den Preis für ein eBook selbst festzulegen, ohne sich dabei an einer Print-Ausgabe zu orientieren (sofern diese überhaupt existieren sollte). Da stellt sich dann die Frage, mit wie viel Prozent man am Verkaufspreis beteiligt sein möchte. Um z.B. über das "Kindle Direct Publishing" von amazon 70% zu erhalten, muss das Buch laut dieser Liste mindestens 2,60€ kosten. Ist es billiger, erhält man nur 35%. Ähnliches gilt für Xinxii (nur eBooks), dort erhält man 70% ab einem Preis von 1,99€, darunter nur 40%.
Jetzt stellt sich natürlich die Frage: Was ist ein Buch "wert"? Oder genauer: Was ist ein Buch dem Leser wert? Kauft jemand das Buch eines Unbekannten, das ihm aber vielleicht empfohlen wurde, wenn es 2,99€ oder 3,99€ kostet? Ein Preis für einen kompletten Roman, den ich vielleicht ok finde.
Aber anders herum: Vielleicht macht es auch eher die Masse. Kaufen 1000 Leute das Buch für 99ct, hat der Autor immer noch mehr davon als wenn nur 100 Leute das Buch für 2,99€ kaufen, selbst wenn man mit einkalkuliert, dass vom Vertrieb weniger Prozente ausgeschüttet werden.
Und: Gibt es ein psychologisches Moment bei einem Tiefpreisangebot? Könnte die potentielle Leserschaft nicht denken, dass ein Autor, der sein Buch für nur 99ct anbietet, selbst kaum von der Qualität und Wertigkeit seines Produkts überzeugt sein kann, wenn er das Buch so "verramscht"? Gerade auch deswegen, weil sich für diesen Preis viel Müll auf dem Markt tummelt, automatisch übersetzter Kram, kopierte Texte aus dem Projekt Gutenberg, etc., da könnte man schnell in einer Ecke landen, in die man sich nicht gestellt sehen möchte.
Wenn ich mir dann ansehe, dass bei buecher.de aktuell ein Werk von Stephen King für 1,99€ als eBook verkauft wird, ist die Verwirrung komplett.