Selbstversuch: Buchcoverdesign über Fiverr

Fiverr ist ein Portal, über das man Freelancer finden und für die unterschiedlichsten Tätigkeiten anwerben kann. Marketingmaßnahmen und Businessleistungen können ebenso gebucht werden wie Kreationen in den Bereichen Grafik, Musik, Video oder Text.
Da ich gerade in den Arbeiten zum Cover für meinen neuen Roman steckte (Start der Serie mit den unterschiedlichsten Entwürfen hier) und man bei fiverr die günstigsten Entwürfe schon für unglaubliche fünf US-Dollar bekommt, wollte ich der Plattform eine Chance geben.
Spoiler: Die alten Weisheiten "Wer billig kauft, kriegt billig" bzw. "Wer billig kauft, kauft zweimal" sollten sich wenig überraschend auch hier wieder bestätigen.

Nach einigem Umsehen fiel meine Wahl auf eine Designerin aus der Ukraine, die in ihrem Portfolio (auf fiverr hat jeder Dienstleister die Möglichkeit, eine Auswahl seiner Werke in einem Slider darzustellen) einige nette Entwürfe hatte, die die Schrift in die Grafik mit einbezogen, wie es gerade so in Mode ist, s. hier. Ich nannte der Designerin meine Vorliebe für eben diese Art des Designs, beauftragte sie und schon am nächsten Tage waren genau die drei Designs, die ich ihr genannt hatte, aus ihrem Portfolio verschwunden, was wohl kaum Zufall und ein erster Hinweis auf ihre Fähigkeiten war.

Runde 1: In der Beauftragung gab ich eine kurze Zusammenfassung des Romans und seiner Thematik zum Besten, kurze Zeit später erfolgten einige Bildvorschläge der Designerin, die allesamt unpassender nicht hätten sein können: Sonnenuntergänge und ähnlich klischeehafter Krempel.

Runde 2: Ich wies die Designerin nochmals auf den Inhalt des Buches hin und schickte ihr ein eigenes Bild, das sie verwenden sollte. Die Antwort war ein Design (s.u., linkes Bild), das man vielleicht mit "übelst billig" beschreiben könnte, selbst die Blöcke der Strichliste waren einfach nur kopiert statt die Striche einzeln zu zeichnen, um wenigstens die Illusion von ein wenig Handarbeit zu erwecken.

Runde 3: Nach Hinweis darauf, dass ich ja bereits ein eigenes Bild eingeschickt hatte, dauerte es noch einmal eine Woche (während die vollständige Fertigstellung eigentlich innerhalb von zwei bis drei Tagen hätte erfolgen sollen), bis ich den nächsten Entwurf bekam (s.u., Bild rechts), den ich zur Vermeidung weiterer Zeitverschwendung abnickte, die Bitte abschlagend, zusätzlich zur bereits erfolgten Bezahlung doch noch ein Trinkgeld zu überweisen. Immerhin wurde mein Foto verwendet und ein paar Äste eingeblendet, die den Text überlagern, die Raumaufteilung und Blickführung des Bildes sowie dessen Ausschnitt und Bearbeitung sind allerdings eines Designers unwürdig.


Das alles war natürlich ein Reinfall mit Ansage und geschah mir durchaus recht, den "Spaß" war es allerdings wert. Es gibt auf fiverr auch Designer, die sich nicht für fünf Dollar verkaufen, sondern direkt Hunderte verlangen, ob man dafür allerdings auch den entsprechenden Gegenwert bekommt, habe ich nicht ausprobiert.

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Dieses Zitat ist offenbar nicht von Kafka